Mehrere Jahre, einige Workshops und PAG-Sitzungen später ist mit diesem Antrag der Auftakt gegeben. „Mit unserem Antrag geben wir den Startschuss für die Sanierung der Odenwaldhalle und damit einen klaren Handlungsauftrag an die Verwaltung, ein Planungsbüro für die Sanierung zu beauftragen“, so Bernd Keller (ÜWG), Lutz Hasenzahl (FDP) und Sandra Allmann (CDU). Damit ist klar, die Odenwaldhalle wird in den nächsten Jahren saniert werden.

Mit ihrem gemeinsamen Antrag greifen die Fraktionen der ÜWG, CDU und FDP zwei grundlegende Fragen auf, mit denen sich zuvor die Parlamentarische Arbeitsgruppe (PAG) Odenwaldhalle in insgesamt sieben Sitzungen, zum Teil mit Fachreferenten, auseinandergesetzt hatte. Gefragt wurde, welchem Zweck und wem soll die Odenwaldhalle dienen. In 75% der abgegebenen Fragebögen sprachen sich die Befragten für die Beibehaltung der jetzigen Nutzungsstruktur aus. Nach einstimmiger Meinung (100%) sollten als Zielpublikum weiterhin die Michelstädter und Odenwälder Bürger, Vereine und Schulen angesprochen werden. Aber mehrheitlich (90%) wurden auch überregionale Großveranstaltungen wie Theater, Musical, Comedy, Messen usw. gewünscht. „Genau hier setzt unser Antrag an, wir wollen die Halle als moderne und energetisch sanierte Vereins- und Veranstaltungshalle nutzbar machen“, so die drei Fraktionsvorsitzenden.

Keine Mehrheit (40 resp. 50%) fand dagegen eine neue Nutzung als Stadtteil- bzw. Medienzentrum im Rahmen eines Soziale-Stadt-Programms. Nach Ansicht der drei antragstellenden Fraktionen würden hier trotz evtl. Fördermittel weitere Kosten entstehen. „Die Sanierung wird ohnehin eine erhebliche finanzielle Belastung für die Stadt, so dass wir uns auf die bauliche und energetische Sanierung und schnelle Nutzbarmachung konzentrieren sollten“, so die Fraktionsvorsitzende der CDU Sandra Allmann, „andere Nutzungsformen und bauliche Änderungen kosten Geld und am Ende muss es für uns alle bezahlbar bleiben.“ Ebenso würden durch das von den anderen beiden Fraktionen gewünschte Medienzentrum Raumkapazitäten (z.B. Foyer, Clubräume) für Bürger und Vereine verloren gehen bzw. würden erheblich reduziert. Außerdem beabsichtigt die Stadt Erbach laut Aussage ihres Bürgermeisters Dr. Traub die Verlegung der Erbacher Bibliothek als Medienzentrum in die Werner-Borchers-Halle. Hier würde also in einem überschaubaren Einzugsgebiet doppelt gemoppelt. „Daher konzentrieren wir uns auf das Wesentliche und Gewünschte mit Blick auf die Kosten“, so die drei Fraktionsvorsitzenden.

Leider – und nach den Ergebnissen der PAG Odenwald unverständlicherweise – konnten sich die beiden anderen Fraktionen unserem Antrag nicht anschließen. „Ziel sollte sein“, so Lutz Hasenzahl für die FDP, „die Odenwaldhalle so schnell und kostengünstig wie möglich in einen nutzbaren Zustand zu bringen.“ Zuschüsse erhoffen sich FDP, CDU und ÜWG vor allem für die komplette energetische Sanierung der in die Jahre gekommenen Halle.

ÜWG, CDU und FDP wünschen sich eine schnelle Umsetzung der anstehenden Sanierung, damit diese so bald als möglich den Michelstädtern und Odenwäldern, ihren Bürgern, Vereinen und Schulen wieder zur Verfügung steht. Die Odenwaldhalle gehört zu Michelstadt. Ein großes und herausforderndes Projekt, das wir heute beschließen wollen.

Unklar ist, ob die Odenwaldhalle unter Denkmalschutz gestellt werden wird. Der Fraktionsvorsitzende der ÜWG Bernd Keller sieht das gelassen: „Der Denkmalschutz würde sich vermutlich im Wesentlichen auf die Gebäudefront, das Foyer und den Großen Saal mit Empore und Bühne erstrecken, die ohnehin erhalten werden sollen.“

Sandra Allmann – Fraktionsvorsitzende CDU
Bernd Keller – Fraktionsvorsitzender ÜWG
Lutz Hasenzahl – Fraktionsvorsitzender FDP